Leid und Mitleid

Meine Kolumne Stimmlage (Zeitschrift Stimme) in der Ausgabe Sommer 2025, Nr. 135 kann nun auch online gelesen werden: „Leid und Mitleid“ (PDF). Ebenso auf IM BLOG, dem Blog der Initiative Minderheiten: Leid und Mitleid.

Die wohl etwas naive Sinnfrage also, die sich dieser Tage aus der Verdichtung von Gewaltbildern (jedenfalls für mich) ergibt, lautet: Wieso können wir Menschen trotz unserer kulturellen Hervorbringungen, unserer ethischen Standards und angesichts der schlimmsten Erfahrungen jüngerer Geschichte anderen Menschen noch immer solch unermessliches Leid zufügen?

(Zeit-)Historische Beispiele reichen von Sklaverei und kolonialistischen Gräueltaten über Shoah bis hin zu Folterkammern in Diktaturen und zeigen uns vor allem, dass es systematische Gewalt von Menschen an Menschen gibt – trotz aller zivilisatorischen Fortschritte. Über die Gründe und das Wie dieser ungebrochenen Gewalt geben sie uns indes kaum Auskunft. Ebenso wenig über das Gegengift: Erziehung? Strengere Gesetze? Stärkeres Eingreifen von internationalen Kräften?