Mein März-Beitrag auf IM BLOG

Mein Beitrag auf IM BLOG im März 2017:

Das kleine Reisetagebuch oder Vom Zugehören

Ich frage mich, warum denn Integration eine Sache des Gefühls sein muss. Ich hatte immer gedacht, dass man in eine Gesellschaft integriert ist, wenn man bürgerschaftliche Rechte und Pflichten hat, die jenen der Mehrheit entsprechen. Was bedeutet es eigentlich, dass sich jemand als Türkin oder als Österreicher fühlt? Fühlt es sich wie Schmerz an oder wie Freude? Warum bin ich dazu verpflichtet, über meine Gefühle in der Öffentlichkeit zu reden? Muss ich mich über Ethnie, Kultur und Religion definieren, damit ich beweisen kann, dass ich integriert bin? Muss ich als Einwanderer in die Vormoderne zurückkatapultiert werden, um in einem postindustriellen Nationalstaat wie die Eingeborenen leben zu dürfen? Diese Fragen machen wohl nie Urlaub.