Texte

Meine Beiträge in der Stimme # 104

Im Herbstheft der Stimme habe ich zwei Beiträge:

Meine Kolumne „Stimmlage“: Angst essen Seele auf

Wie eine Gewaltspirale, bei der ein Schlag den nächsten zwangsläufig nach sich zieht, etablierte sich diese verbale Gewalt gegen eine Gruppe und steigert sich von Mal zu Mal. Wohin führt dieser Weg? Mit welchen Konsequenzen müssen Zugewanderte und ihre Kinder rechnen? Wer wird morgen zu der Gruppe „Ausländer“ zählen? Erinnerungen und aktuelle Gedanken angesichts einer Zeichnung.
Der allgemeine politische Trend seit den 1990er Jahren, der eine „Klassenvergessenheit“ nach sich zog, ist nicht von der Hand zu weisen. Folgerichtig haben sich neue soziale Bewegungen mitsamt ihren postmodern, postkolonial oder queer-theoretisch beeinflussten Konzeptionen der Kritik ausgesetzt. Die zu starre Zuschreibung von Gruppenidentitäten; der fehlende Sinn für Universalität; die große Entfernung zu den Fragen der Politischen Ökonomie; der allzu akademische, schwer zugängliche Diskurs mitsamt der jargonhaften „Politsprache“; das elitäre Abstellen der Politik auf das kulturelle Feld und weitere ähnliche Problempunkte wurden den minoritären Bewegungen angekreidet.

Mein neuer Beitrag auf IM BLOG

Mein Beitrag auf IM BLOG, dem politischen Weblog der Initiative Minderheiten, im Oktober 2017:

Farbenlehre in der Wahlkabine. Nationalratswahl 2017

Wieder eine Wahl, in der die, die nicht wählen dürfen, das Wahlthema sind. Aber nicht, dass sie nicht wählen dürfen, ist das Thema, sondern warum man uns wählen soll, damit die, die nicht wählen dürfen, wirklich auch keine Wahl haben, als draußen zu bleiben. Und die, die schon nun mal hineingerutscht sind (Betriebsunfall wegen Systemparteien), sollen sich gefälligst ordentlich verhalten!

Meine neue Stimmlage in Stimme Nr. 103

Meine Kolumne „Stimmlage“ im Sommer-Heft der Stimme – Zeitschrift der Initiative Minderheiten: Lob der Torheit

Ein echter Kindskopf auf einem Philosophenkörper; das ist quasi mein Leib-Seele-Problem. Um eine lebenswichtige, messerscharfe Unterscheidung zu treffen: Ich bin immer seriös, aber niemals ernst!
Nun mal Hand aufs Herz; wie soll ein seriöser Mensch in diesem Irrenhaus namens Welt ohne einen ausgeprägten Sinn für Blödsinn auskommen? Ja überleben?

Mein neuer IM BLOG-Beitrag

Mein Beitrag auf IM BLOG, dem politischen Weblog der Initiative Minderheiten, im Juni 2017:

Ein postmigrantisches Theater des Verlernens probt – oder: Die Wiener Festwochen 2017 sind vorbei

Theatermacher: Heute tanzt du halt dieses Gemälde. Ist auch von einem Syrer. Zur Dramaturgin Kannst du den beiden bitte das Gemälde erklären? Aber nicht zu theoretisch, eher mit Beispielen. Was zählt, ist das Verlernen. Wie der Dingsda sagt, jetzt ist die Kunst der Chef – oder so ähnlich.

Dramaturgin: Und wer erklärt mir das Gemälde vom Syrer? Ich bin in Europa aufgewachsen.

hallac.org: Haziran 2017 yazım

hallac.org portalındaki „Şişe Mesajları“ köşemin Haziran 2017 yazısında, Mayıs’ta başladığım konuyu derinleştirmeye çalıştım:

Sağım sarımsak, solum soğan

Sağ-sol ayrımı, daha yaşanılabilir bir dünyanın oluşumunda nasıl bir rol oynuyor artık? Sol derken bugün neyi kastediyoruz? Daha da önemlisi, neyi kastedebiliriz ve kastetmemiz gerekir? Bu sorulara verilecek cevaplar, önümüzdeki dönemde yalnızca Türkiye’de değil, tüm dünyada etkili olacak siyasal gelişmelerde hatırı sayılır bir etken işlevi görecek.

hallac.org: Mayıs 2017 yazım

hallac.org portalındaki „Şişe Mesajları“ köşemin Mayıs 2017 yazısı:

Sağım solum sobe

Türkiye’nin 16 Nisan sonrasında ne yöne evrileceği (daha doğru deyimle: savrulacağı) ve bu gelişimin Avrupa’da yaşayan Türkiye kökenli nüfusa nasıl etki edeceği, cevaplanması zor bir soru. Ama o ülkenin ufkunda “şimdi güneş doğar”dan ziyade kümelenen bulutları görebilmek için de müneccim olmak gerekmiyor. Velhasıl gelen bela, kara bela. Türkiye toplumunda son yıllarda filizlenmeye başlayan cılız demokrasi ve insan hakları tohumlarını, çekirge felaketi gibi silip süpürecek bir bela! Böylesi bir gelişmenin Avrupa’daki Türkiye kökenli topluluklara da olumsuz biçimde sıçradığını en geç Gezi protestoları örneğinde yaşamıştık, dolayısıyla bugün de tahmin etmek zor değil.

Stimme # 102

Im Frühjahrsheft der Stimme habe ich zwei Beiträge.

Meine Kolumne Stimmlage: Eine Stimmlage zu meiner Stimmungslage

Solche aktuellen Ereignisse, die mir „persönlich unter die Haut gehen“, blockieren mein öffentliches Schreiben über andere Themen, aber zugleich auch darüber. Ich fürchte, dass meine Partei ergreifenden Sätze zu leeren Worthülsen verkommen. Ich fürchte, in meiner Betroffenheit wider Willen Klischees zu produzieren. Durch meine Befindlichkeit nicht „objektiv“ genug zu sein, oder schlimmer noch: jene Worte zu wiederholen, welche die meisten professionellen Schreiber_innen als „business as usual“ von sich geben. Die seltsame Sprachlosigkeit ist die Folge.

Mein Thema Beitrag: Friede der Plätze, Krieg der Paläste

Georg Büchner beginnt seine 1834 verfasste Flugschrift Der Hessische Landbote mit der berühmt gewordenen Parole: „Friede den Hütten! Krieg den Palästen!“ Übertragen wir den Aufruf in den vorliegenden Essay, ergibt sich die Frage: Wieso wich der Friede auf öffentlichen Plätzen dem Krieg, den die Paläste gegen die Gesellschaft führen?

hallac.org: Mart 2017 yazım

hallac.org portalındaki „Şişe Mesajları“ köşemin Mart 2017 yazısı:

Siyasal şizofreni üstüne

Kendimi yalnızca çaresiz hissetmedim bu son yıllarda ben. “Yararlı enayi” yerine konmuş olmak bile o kadar yakmadı canımı. Neyi yanlış yaptığımı sorguluyorum aslında. Neden benim ya da benim gibi düşünüp yaşayan insanların haklarını bu kadar kolaylıkla ayaklar altına alabiliyor veya alınmasına seyirci kalabiliyor, hakları için savaştığımız bu insanlar? Siyasal şizofrenim, bu soruda kilitlenmiş durumda…

Mein März-Beitrag auf IM BLOG

Mein Beitrag auf IM BLOG im März 2017:

Das kleine Reisetagebuch oder Vom Zugehören

Ich frage mich, warum denn Integration eine Sache des Gefühls sein muss. Ich hatte immer gedacht, dass man in eine Gesellschaft integriert ist, wenn man bürgerschaftliche Rechte und Pflichten hat, die jenen der Mehrheit entsprechen. Was bedeutet es eigentlich, dass sich jemand als Türkin oder als Österreicher fühlt? Fühlt es sich wie Schmerz an oder wie Freude? Warum bin ich dazu verpflichtet, über meine Gefühle in der Öffentlichkeit zu reden? Muss ich mich über Ethnie, Kultur und Religion definieren, damit ich beweisen kann, dass ich integriert bin? Muss ich als Einwanderer in die Vormoderne zurückkatapultiert werden, um in einem postindustriellen Nationalstaat wie die Eingeborenen leben zu dürfen? Diese Fragen machen wohl nie Urlaub.