Beiträge in der Zeitschrift STIMME # 107

Im aktuellen Heft 107 der STIMME, Zeitschrift der Initiative Minderheiten, handelt meine Kolumne „Stimmlage“ vom politischen Spektrum: Links und rechts.

Stehsätze ähneln Möbelstücken in einem überfüllten Zimmer, man stößt bei jedem Schritt unweigerlich an sie. Ein dickbeiniger politischer Stehsatz unserer Tage, der bedrohlich herumsteht, lautet: „Es gibt heute kein Links und kein Rechts mehr!“

Zudem wurden in derselben Ausgabe der Zeitschrift Auszüge aus der Laudatio der Wiener Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou zur Verleihung des Goldenen Verdienstzeichens des Landes Wien an mich abgedruckt, nebst meiner Dankesrede.

Stimmlage #105 und #106 zum Thema Demokratie und Politik

In meiner Kolumne Stimmlage (Zeitschrift STIMME) habe ich mich in zwei aufeinander folgenden Ausgaben mit den Fragen befasst, wie das Verhältnis zwischen Demokratie und Politik gemeinhin gesehen wird und welche Folgen die um sich greifende „Politikvergessenheit“ nach sich zieht:

(Nr. 105) Empörung und Lebensgestaltung: Begehrte Demokratie und vergessene Politik

Empörung und Lebensgestaltung als aktueller Widerstand? Das ist nur scheinbar paradox; das Kollektive und das Individuelle bilden hier gar keine Gegensätze. Sie haben sogar viele Gemeinsamkeiten. Ich möchte zwei miteinander verwobene nennen: Vermeidung der Politik und Überhöhung der Demokratie.

(Nr. 106) Von Göttern und der „Endstation Demokratie“

Indem sie uns „todsichere“ Pfade anbietet, tötet die Politik das Politische. Das bedeutet zudem die Einschränkung von Freiheit und Autonomie. Demokratie ist – verstanden als ethische Norm, gute Lebensführung oder moralische Tugend – eine solche „tote“ Endform des Politischen, aber sie bildet mitnichten die letzte Station der Geschichte.

Mein Beitrag über Kunstkritik im mdw-Magazin

Im Magazin der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien, mdw-Magazin # Special März/April 2018: Criticism, ist ein Beitrag von mir in Deutsch und Englisch erschienen:

Kunstkritik zwischen Macht und Veränderung

Mag die Kritik den Kommentar als herrschendes hermeneutisches Verfahren zeitweilig verdrängt haben, dessen Funktion, die Tradition abzusichern, hat sie indes nicht abgeschafft, sondern übernommen. Ein Konglomerat aus hermeneutischen Diskursen macht sich an die Kunsterzeugungen, bestimmt ihren Marktwert ebenso wie ihre Aufnahme in den Bildungskanon, spricht über deren „stille Wahrheit“, „wahren Kern“, aber auch über deren gesellschaftliche Stellung und Funktion. Da dieser Metadiskurs gemeinhin Kritik genannt wird, bleibt er selbst immun gegen Gesellschaftskritik.

Art Criticism Between Power and Change (engl. Übersetzung von: Christopher Roth)

It may be that criticism has, now and again, crowded out commentary as the dominant hermeneutic process. But in doing so, it never eliminated commentary’s function of shoring up tradition; it much rather took it over. A whole conglomerate of hermeneutic discourses takes on artistic output, determining its market value along with whether it should be added to the educational canon, and speaking about its “silent truth” or “true core”—and also about its status and role in society. Being commonly referred to as criticism, this meta-discourse itself remains immune to social criticism.